Gründung & Geschäftsideen

In 9 Schritten zum eigenen Business

So eröffnen Sie erfolgreich Ihr eigenes Restaurant

Prinzipiell kann jeder ein Restaurant eröffnen, der sich die entsprechenden Genehmigungen einholt. Das bedeutet jedoch nicht, dass eine Existenzgründung in der Gastronomie auch das Richtige für jeden ist. Lesen Sie nachfolgend, was Sie beachten müssen, wenn Sie ein Restaurant eröffnen. Neben einer kostenlosen Businessplan-Vorlage und einem praktischen Finanzierungsrechner erhalten Sie außerdem nützliche Tipps und Ansprechpartner für Ihre Vorhaben.

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Planung und Vorbereitung

1. Konzept mit Alleinstellungsmerkmal

Wenn Sie Ihr eigenes Restaurant eröffnen wollen, brauchen Sie ein stimmiges Konzept für die Umsetzung. Bieten Sie Ihren Kunden etwas, das diese bei der Konkurrenz nicht bekommen. Folgende Fragen sollten Sie sich unter anderem stellen:

  • Welche Speisen möchte ich anbieten?
  • Wie soll mein Restaurant aussehen?
  • Welche Klientel möchte ich mit meinem Restaurant ansprechen?
  • Wo soll mein Restaurant eröffnet werden?

All diese Faktoren sollten Sie aufeinander abstimmen und so Ihr Alleinstellungsmerkmal ausarbeiten. Angefangen bei der Wahl der geeigneten Lokalität, über die Festlegung der Inneneinrichtung des Restaurants bis hin zur Gestaltung der Speisekarte – alles muss passen.

Nachfolgend finden Sie Beispiele für kreative Restaurant-Ideen, die bereits erfolgreich umgesetzt wurden:

DinnerHopping in München

Das Kreative an der Idee von DinnerHopping ist, dass gleich zwei Freizeitaktivitäten miteinander verbunden werden: Ein Restaurantbesuch in einem American Diner sowie eine Stadtrundfahrt durch München. Serviert wird in einem amerikanischen Schulbus aus den 70ern.

La Mer in Neuwied

Im Unterwasser-Restaurant La Mer werden mediterrane Speisen in einem außergewöhnlichen Ambiente präsentiert. Umgeben von einem riesigen Aquarium dinieren die Gäste augenscheinlich unter Wasser und können so nebenbei die Artenvielfalt des Korallenmeers bestaunen.

Tafelrunde in Berlin

Schlemmen wie im Mittelalter: Das verspricht das Konzept des Berliner Restaurants Tafelrunde. Das gilt kulinarisch wie auch für die Gepflogenheiten der früheren Zeit. Es wird üppig an einer großen Tafel gespeist. Auf Besteck wird weitestgehend verzichtet.

Schwerelos in Hamburg

Hier wird der Service zum Erlebnis: Im Achterbahnrestaurant Schwerelos bestellt der Kunde bequem über einen Touchscreen. Anschließend kommt das Essen auf Schienen zu den Tischen angebraust. Die Speisekarte ist vielfältig und bietet für Jeden etwas.

2. Voraussetzungen, um ein Restaurant zu eröffnen

Haben Sie Ihr Alleinstellungsmerkmal herausgearbeitet, gilt es, bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen, bevor Sie eine Existenzgründung in der Gastronomie vornehmen können. Eine behördliche Erlaubnis allein reicht nicht aus, um erfolgreich ein Restaurant zu eröffnen. Sie sollten im Idealfall entsprechende Vorkenntnisse im Gastronomiegewerbe mitbringen, wie etwa eine Ausbildung als Koch oder im Restaurantbetrieb. Wichtig ist auch, dass Sie kaufmännisches Wissen aufweisen – oder jemanden zur Hand haben, der Sie bei Preiskalkulation und Buchführung unterstützt.

Voraussetzung: Gaststättenerlaubnis

Wenn Sie alkoholische Getränke anbieten möchten, bedarf es einer sogenannten Gaststättenerlaubnis bzw. Gaststättenkonzession, damit Sie Ihr Restaurant eröffnen dürfen. Diese können Sie beim zuständigen Gewerbeamt beantragen. Die Erteilung der Erlaubnis hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Persönliche Zuverlässigkeit: Zur Beurteilung der persönlichen Zuverlässigkeit müssen Sie ein amtliches Führungszeugnis, einen Auszug aus dem Gewerbezentralregister sowie Unbedenklichkeitsbescheinigungen des Finanzamts und der Gewerbesteuerbehörde vorlegen.
  • fachliche Eignung: Um die nötige fachliche Eignung vorzuweisen, müssen Sie an einer IHK-Unterrichtung über lebensmittelrechtliche Vorschriften teilnehmen, sowie eine Bescheinigung über eine Erstbelehrung des örtlichen Gesundheitsamts einreichen.
  • Ortsbezogene Voraussetzungen: Darunter fällt die Beurteilung der Räumlichkeiten Ihres Restaurants. Sie müssen einen gültigen Miet-, Pacht- beziehungswiese Kaufvertrag vorlegen. Außerdem muss ein Nachweis darüber erbracht werden, dass die Räumlichkeiten für den Zweck des Gewerbes auch nutzungsfähig sind – so zum Beispiel, ob Sanitäranlagen vorhanden sind.

Sollten Sie keinen Alkohol ausschenken, reicht die Gewerbeanmeldung (die Sie in jedem Fall vornehmen müssen) beim zuständigen Gewerbeamt. Welche weiteren Genehmigungen anfallen können, erfahren Sie in unserem Artikel: Schanklizenz & Co.: Genehmigungen für Gründungen in der Gastronomie & Hotellerie.

3. Den richtigen Standort finden

Das A und O für den Erfolg Ihres eigenen Restaurants ist der richtige Standort. Folgende Punkte sollten Sie unter anderem bei der Wahl beachten:

  • Infrastruktur: Wie gut ist Ihr Restaurant erreichbar? Gibt es eine gute Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz? Sind genügend Parkplätze vorhanden?
  • Nachbarschaft: Wie sieht die Umgebung aus? Haben Sie die Chance auf Laufkundschaft? Gibt es Störfaktoren, wie beispielsweise längerfristige Baustellen? Passt die Nachbarschaft zum Konzept?
  • Konkurrenz: Wie viele Restaurants bzw. anderweitige Essmöglichkeiten gibt es in der näheren Umgebung?
  • Kapazität: Reicht die Größe Ihrer Wunsch-Location aus? Gibt es die Möglichkeit zur Erweiterung?

Natürlich sind auch die Kosten ein entscheidender Faktor bei der Wahl Ihres Standorts. Denn auch, wenn Sie scheinbar Ihre Traum-Location gefunden haben – wenn Sie sich diese nicht leisten können und sie Ihre laufenden Kosten sprengt, dann ist der Traum vom eigenen Restaurant schon ausgeträumt, bevor er überhaupt angefangen hat.

Tipp!

Wenn Sie sich für eine Immobilie entscheiden, die zuvor nicht im gastronomischen Bereich genutzt wurde, sollten Sie so schnell wie möglich das zuständige Bauamt kontaktieren. Denn zum einen benötigen Sie von diesem die Zustimmung, dass das Objekt gastronomisch genutzt werden darf. Zum anderen erteilt das Bauamt auch die Genehmigungen für notwendige Umbauten. Weiterführende Informationen zum Thema „Vorschriften & Gesetze für Selbstständige in der Gastronomie“ finden Sie in unserer Gründerecke für das Gastgewerbe.

4. Beratungsstellen zur Existenzgründung

Holen Sie sich Unterstützung, wenn Sie Ihr eigenes Restaurant eröffnen möchten. Dafür bietet beispiels­weise der DEHOGA (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) entsprechende Gründer­seminare an. Oder Sie nehmen die Angebote zur Gründungs­beratung Ihrer Bank bzw. der örtlichen IHK in Anspruch.

5. Businessplan für Ihr Restaurant erstellen

Sie haben ein konkretes Konzept erarbeitet? Sie wissen, wo Sie Ihr Restaurant eröffnen möchten und wie Sie sich die Umsetzung vorstellen? Dann geht es jetzt an Ihren Businessplan. In diesem halten Sie alles schriftlich fest. Nehmen Sie ihn nicht auf die leichte Schulter, denn ein guter Businessplan ist essenziell für Ihren Erfolg.

Einerseits können Sie mit einem gut durchdachten Geschäftsplan potenzielle Investoren und Kreditinstitute davon überzeugen, in Ihr Gründungsvorhaben zu investieren. Andererseits dient Ihnen Ihr Businessplan als Orientierungsinstrument. Wenn Sie Ihre konkrete Idee darin ausformulieren, können Sie direkt überprüfen, ob sie umsetzbar und wirtschaftlich tragbar ist. Und auch nach Eröffnung können Sie den Businessplan als Prüfhilfe nutzen, z. B. inwieweit Sie Ihre gesteckten Ziele erreicht haben und wo Nachbesserungsbedarf besteht.

Holen Sie sich Unterstützung mit unserer Businessplan-Vorlage Damit Sie nicht Damit Sie nicht bei null anfangen müssen, bieten wir Ihnen eine kostenfreie Businessplan-Vorlage zum Herunterladen an. Diese können Sie nutzen, um Ihren individuellen Plan für Ihr Restaurant zu erstellen.

Umsetzung und Eröffnung

6. Finanzierung Ihres Restaurants

Gerade zu Beginn schlägt Ihre Restauranteröffnung mit notwendigen Investitionen für Ausstattung und Renovierung zu Buche. In Ihrem Businessplan haben Sie sich bereits mit dem Thema Finanzierung auseinandergesetzt. Dafür haben Sie u. a. Ihre geplanten Ausgaben und Einnahmen, sowie anfallende Gründungskosten kalkuliert und die Rentabilität Ihrer Idee geprüft.

Die finanzielle Umsetzbarkeit haben Sie schriftlich in Ihrem Finanzplan festgehalten. Und Sie legen darin offen, wie Sie die Unternehmensfinanzierung sicherstellen. Auf Ihrem Weg in die Selbstständigkeit stehen Ihnen hierbei verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: Neben staatlicher Unterstützung lässt sich fehlendes Kapital auch durch weitere externe Kapitalgeber, z. B. private Kreditgeber (Vermittlung u. a. via Auxmoney oder smava) aufbringen.

7. Richtige Personalplanung: erfolgreich im Team

Mit dem Personal steht und fällt der Erfolg Ihres Restaurants. Das fängt beim Koch an und hört bei der Reinigungskraft auf. Ihre Gäste wollen sich rundum versorgt wissen – mit gutem Essen, netter Bedienung und einer sauberen und freundlichen Atmosphäre. Mit engagiertem Personal sorgen Sie dafür, dass Ihre Gäste gerne wiederkommen. Darauf sollten Sie bei der Mitarbeitersuche achten:

  • Freundlichkeit und Serviceorientierung sind die obersten Gebote für Mitarbeiter in der Gastronomie. Ein unfreundlicher Kellner kann Sie ebenso Kundschaft kosten wie eine versalzene Suppe.
  • Stellen Sie zu Beginn erfahrene Kräfte aus der Gastronomie ein, damit Ihr Restaurant läuft. Hier dürfen Sie nicht am falschen Ende sparen.
  • Lassen Sie Ihre Bewerber probearbeiten. So können sowohl Sie als auch der Bewerber schnell feststellen, ob Sie zueinander passen. Neben fachlichem Know-how sollte ein guter Mitarbeiter auch menschlich zu Ihnen passen und das Konzept Ihres Restaurants widerspiegeln.
  • Auch Sie müssen Ihren Mitarbeitern mehr bieten als „nur einen Job“. Wenn sich Ihr Team bei Ihnen wohlfühlt und kleine Benefits wie z. B. kostenloses Essen bekommt, wird es auch mehr Motivation und Leistungsbereitschaft an den Tag legen.

Rechtliches: Haben Sie Ihr Team gefunden, müssen Sie von jedem Mitarbeiter vor Arbeitsantritt ein Gesundheitszeugnis einholen. Zudem gilt eine Mitführungs- und Vorlagepflicht von Ausweispapieren.

Tipp!

Um Ihre Gäste über Öffnungszeiten, Speisekarte und Gutscheinaktionen auf dem Laufenden zu halten, empfehlen wir Ihnen, eine eigene Homepage zu erstellen. So können sich auch neue Besucher einen ersten Eindruck von Ihrem Restaurant verschaffen. MyWebsite von IONOS bietet speziell für Gastronomiebesitzer eine professionelle Lösung an, um mit wenig Aufwand eine eigene Website zu bauen. Erfahren Sie im Digital Guide von IONOS, wie Sie mit Ihrem Restaurant schnell, einfach und günstig online gehen.

8. Marketing: So locken Sie Gäste in Ihr Restaurant

In kaum einer anderen Branche stehen Ihnen so viele verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um auf Ihr Angebot aufmerksam zu machen wie in der Gastronomie. Zu den gängigsten Marketing-Maßnahmen gehören Werbeflyer. Des Weiteren können Sie Ihr Restaurant durch Events oder Aktionen in Szene setzen, um die Aufmerksamkeit auf Ihr neu eröffnetes Restaurant zu lenken.

In jedem Fall aber sollten Sie online präsent sein. Das beginnt bei einer eigenen Website und lässt sich erweitern um die Eintragung in Branchenverzeichnissen (siehe auch Google My Business) sowie regionalen Google AdWords-Anzeigen. Sprechen Sie mit Ihrem Restaurant auch jüngeres Publikum an, erstellen Sie unbedingt einen Instagram-Account und posten Sie dort ansprechende, außergewöhnliche Bilder von Ihrem Essen. Nach der Eröffnung Ihres Restaurants können Sie zudem Ihre Gäste dazu animieren, Fotos von Ihren Gerichten, beispielsweise auf Ihrer Facebook-Fanpage online zu stellen, sowie auf Bewertungsportalen eine Einschätzung abzugeben. Weiterempfehlungen sind nach wie vor unerlässlich für den Erfolg eines Restaurants. Sie können auch mit attraktiven Gutscheinen neue Gäste gewinnen.

Nutzen Sie hierzu Erlebnisportale wie Jochen Schweizer, MyDays oder Groupon, um potenzielle Kunden zu erreichen, zum Beispiel mit Gutscheinen für ein Candle-Light-Dinner. Je nachdem, ob Sie auch einen Lieferservice anbieten, lohnt sich außerdem die Listung auf einer Bestellplattform wie Lieferando.

Tipp!

Um die Online-Services zu nutzen, benötigen Sie natürlich Zugang zum Internet. Außerdem brauchen Sie als Restaurant-Besitzer selbstverständlich auch einen Telefonanschluss, damit Ihre Kunden Kontakt zu Ihnen aufnehmen können. Entsprechende Dienstleister wie beispielsweise good connected, 1&1, M-net oder O2 bieten für Geschäftskunden spezielle Tarife an, die Ihren individuellen Anspruch abdecken. Unitiymedia hat sogar ein spezielles Gründerpaket im Angebot. Auch in Sachen Telefon und Internet lohnt es sich in jedem Fall, die verschiedenen Produkte und Provider miteinander zu vergleichen.

9. Gewerbeversicherungen: Schutz für Ihr Restaurant

Wenn Sie ein Restaurant eröffnen, müssen Sie sorgfältig auf die Hygiene und Lebensmittelsicherheit achten. Doch so sehr Sie sich bemühen und obwohl Sie vielleicht gar nichts dafür können: Schnell kann ein Schaden hohe Kosten verursachen und gerade bei Neugründern ist mitunter die Existenz gefährdet. Deshalb ist der richtige Versicherungsschutz für Ihr neu gegründetes Restaurant unabdingbar.

Lassen Sie sich gerne eine persönliche Analyse zu Ihrem Gewerbeversicherungsbedarf erstellen – kostenlos und unverbindlich von unseren Finanzchef24-Experten. Oder nutzen Sie direkt den Online-Rechner von Finanzchef24, um die besten Tarife für Restaurants von führenden Versicherern zu vergleichen und von Gründerrabatten (bis zu 25 Prozent) bei Betriebsversicherungen zu profitieren.

Die wichtigsten Versicherungen für Ihr Restaurant

Autorin: Cynthia Henrich, Stand: 30.01.2019