Gründung & Geschäftsideen

In 5 Schritten zum eigenen Business

Fitnessstudio eröffnen

Die Fitnessbranche boomt. Jeder zehnte Deutsche ist Statistiken zufolge in einem Fitnessstudio angemeldet. Tendenz: steigend. Die Nachfrage nach Fitnessangeboten ist groß und auch der Anspruch an die Vielfalt der Angebote steigt. Je nach Bedarf suchen potentielle Kunden günstige Studios, persönliche Beratung oder auch Wellness-Inklusive. Den Möglichkeiten am Fitnessmarkt sind keine Grenzen gesetzt. Möchten auch Sie ein Fitnessstudio eröffnen? Lesen Sie nachfolgend, was Sie dabei beachten sollten.

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1. Voraussetzungen, um ein Fitnessstudio zu eröffnen

Um ein Fitnessstudio zu eröffnen, sind gesetzlich erst einmal keine bestimmten Voraussetzungen vorgeschrieben. Sie melden sich einfach beim zuständigen Gewerbeamt in Ihrer Stadt an und es kann losgehen. Es ist jedoch nicht ratsam, in der Fitnessbranche zu gründen, wenn Sie keine fachspezifischen Qualifikationen besitzen. Auch kaufmännisches Know-how ist unverzichtbar, wenn Sie sich im Fitnessbereich selbstständig machen wollen. Das erhöht die Erfolgschancen Ihres eigenen Fitnessstudios und ist zudem entscheidend, wenn es um die Finanzierung geht. Banken und andere mögliche Geldgeber investieren in der Regel nur in ein Vorhaben, wenn der Gründer die entsprechenden Qualifikationen nachweisen kann. Und auch auf Kundenseite erzeugt der Nachweis solcher Qualifikationen – etwa durch Zertifikate – den Eindruck von Professionalität und schafft damit Vertrauen in Ihr Studio.

  • Fachspezifische Berufsbilder: Fitnessökonom, Fitnesstrainer mit Lizenz, Dipl. Sportlehrer, Krankengymnast usw.
  • Kaufmännische Berufsbilder: BWL-Studium, ausgebildeter Kaufmann, Fitnessfachwirt usw.

Um sich fachspezifische Qualifikationen anzueignen, können Sie verschiedene Wege gehen. Neben einschlägigen Fachlehr- und Studiengängen der DSSV gibt es diverse Ausbildungsangebote. Hierzu können Sie sich auf der Webseite "Trainerlizenz erwerben" der Deutschen Fitnesslehrer Vereinigung e.V. (DFLV) genauer informieren.

2. Fitnessstudio eröffnen: Was müssen Sie beachten?

Neben den persönlichen Qualifikationen gibt es weitere wichtige Faktoren, die Sie bei der Eröffnung eines Fitnessstudios beachten sollten:

Heben Sie sich von Ihrer Konkurrenz ab und definieren Sie Ihre Zielgruppe: Gerade in der Fitnessbranche haben Sie mit starker Konkurrenz zu kämpfen. Wollen Sie mit Ihrem eigenen Fitnessstudio erfolgreich sein, müssen Sie ein einzigartiges Konzept haben, dass sich von der Masse abhebt. Dafür ist es wichtig, dass Sie Ihre Zielgruppe genau definieren und analysieren. Die Frage lautet: Wer soll in Ihrem Studio trainieren? Entsprechend entwickeln Sie Ihr Alleinstellungsmerkmal. Wollen Sie beispielsweise ein Fitnessstudio für Frauen eröffnen? Dann sollten Sie auch auf Kursangebote setzen, die im Trend liegen, wie Yoga, Zumba oder Pilates. Schwere Gewichte stehen dagegen eher nicht auf Ihrer Einkaufsliste.

Kümmern Sie sich um die Finanzierung: Ein eigenes Fitnessstudio zu eröffnen, wird Sie einiges kosten. Deshalb ist es essenziell, die Finanzierung Ihres Vorhabens zu sichern. Um einen Überblick über Ihre Finanzen zu erhalten, sollten Sie einen Finanzplan erstellen. In der Regel reicht das vorhandene Eigenkapital dafür nicht aus. Zum einen können Sie daher finanzielle Unterstützung über staatliche Förderprogramme beantragen. Zum anderen haben Sie die Möglichkeit Ihren Kapitalbedarf über weitere externe Geldgeber zu decken (z. B. online über Auxmoney oder Smava). Ihr wichtigstes Instrument dafür ist der Geschäftsplan. Hier stellen Sie Ihr konkretes Konzept vor und überzeugen potenzielle Gläubiger und Investoren. Über unseren kostenlosen Finanzierungsrechner können Sie online Ihre Optionen der Gewerbefinanzierung individuell für Ihr Vorhaben ermitteln.

Räumlichkeiten: Die richtigen Räumlichkeiten sind das A und O, wenn Sie ein Fitnessstudio eröffnen möchten. Sie müssen den individuellen Ansprüchen Ihres Studios gerecht werden. Bei der Suche nach der geeigneten Immobilie sollten Sie darauf achten, dass Sie ein Fitnessstudio mieten, das über ausreichend Fläche verfügt. Denn für folgende Dinge muss in der Regel Platz sein:

  • Trainingsräume (für Geräte und Kurse)
  • Duschen und Toiletten
  • Umkleiden
  • Büro
  • Empfang und Theke
  • Eventuell: Wellnessbereich mit Sauna, Solarien usw.
  • Lager

Geschulte Mitarbeiter: Mit Ihren Mitarbeitern steht und fällt der Erfolg Ihres Fitnesscenters. Legen Sie deshalb viel Wert auf geschultes Personal – seien es Fitnesstrainer, Empfangspersonal, Service- oder Reinigungskräfte.

3. Franchise oder eigenes Fitnessstudio eröffnen?

Es muss nicht unbedingt ein neues Konzept sein, wenn Sie Ihr eigenes Fitnessstudio aufmachen möchten. In den letzten Jahren hat sich das Konzept der Fitnessstudio-Ketten in Deutschland etabliert. Franchise heißt das Stichwort – und bietet sich für Sie an, wenn Sie Ihr eigenes Risiko so gering wie möglich halten wollen und sich mit einem der bestehenden Anbieter sehr gut identifizieren können. Beispiele für Franchisegeber in der Fitnessbrache sind unter anderem McFit, FitStar oder cleverfit.

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Vorteile des Franchisekonzepts

  • Sie übernehmen ein bereits etabliertes Konzept für Ihr Fitnessstudio. So wird der Markteintritt beschleunigt und Sie müssen Ihre Marke nicht erst bekannt machen.
  • Die Investorensuche gestaltet sich wesentlich einfacher, da der Mutterkonzern für Sie bürgen kann oder in einigen Fällen selbst einen Teil des benötigten Kapitals beisteuert.
  • Sie können den Größenvorteil der Fitnesskette nutzen, beispielsweise bei Marketingaktionen und Einkäufen für Ihr Studio.
  • Der Mutterkonzern unterstützt Sie bei der Gründung des Fitnessstudios finanziell und organisatorisch.

Nachteile des Franchisekonzepts

  • Sie müssen einen erheblichen Anteil des Umsatzes Ihres Sportstudios an den Mutterkonzern abgeben.
  • Ihre Anfangsinvestitionen können höher ausfallen, weil Sie neben der Erstausstattung auch die Lizenzgebühr bezahlen müssen.
  • Sie müssen sich an die Vorgaben der Fitnesskette halten und haben so eine geringere unternehmerische Freiheit.
  • Es besteht die Gefahr, dass der Mutterkonzern in Verruf gerät und somit auch den Ruf Ihres Fitnessstudios schädigt.

4. Fitnessstudio eröffnen: Kosten

Sie sollten sich im Klaren darüber sein, dass Ihre Existenzgründung mit einem eigenen Fitnessstudio einige Kosten verursachen wird. Zunächst entstehen Gründungskosten und -investitionen, die Sie etwa für Einrichtung, Gründungsberatung oder Gewerbeanmeldung einkalkulieren müssen. Daneben sollten Sie auch mit erheblichen laufenden Kosten rechnen, die Sie regelmäßig zu tragen haben. Darunter fallen unter anderem Kosten für Miete, Wasser, Strom sowie Telefon/Internet.

Tipp: Sondertarife für Geschäftskunden

Dienstleister in der Telekommunikationsbrache, wie beispielsweise good connected oder 1&1, bieten für Geschäftskunden besondere Tarife an, die Ihren individuellen Anspruch abdecken. Es lohnt sich in jedem Fall, die verschiedenen Produkte und Provider miteinander zu vergleichen.

Nicht vergessen: Da Sie in Ihrem Studio höchstwahrscheinlich auch Musik abspielen und eventuell Fernseher anbringen, sind Sie dazu verpflichtet, die GEMA und die GEZ zu bezahlen.

Faustregel Personalkosten: Damit Ihr Studio lukrativ für Sie ist, sollten Sie für Ihre Personalkosten nicht mehr als 38 Prozent vom Nettoumsatz ausgeben. Weitere Informationen zur Kostenkalkulation für Ihr Fitnessstudio finden Sie auf den Seiten des DSSV (Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen).

Wichtig: Vergessen Sie nicht, Ihr Fitnessstudio ausreichend abzusichern. Welche Versicherungen unter anderem für Sie wichtig sind, lässt sich der blauen Infobox auf der rechten Seite entnehmen. Gerne können Sie auch eine unverbindliche Bedarfsanalyse von unseren Finanzchef24-Versicherungsexperten anfordern. Außerdem können Sie mit dem kostenfreien Online-Rechner unkompliziert verschiedene Tarife passender Gewerbeversicherungen von führenden Anbietern miteinander vergleichen. Und: Einige Versicherer gewähren einen Gründerrabatt bis zu 50 Prozent.

5. So locken Sie Kunden in Ihr Fitnessstudio

Das Angebot an Fitnessstudios ist groß und von alleine kommen die Kunden nicht in Ihres. Dafür müssen Sie zunächst ordentlich die Werbetrommel rühren. Das geht natürlich mit klassischen Mitteln wie Flyern, Anzeigen, einer Eröffnungsparty sowie Eröffnungsangeboten. Heutzutage sollten Sie jedoch vor allem auf das Internet setzen. Ein Facebook-Account ist unverzichtbar und auch andere soziale Plattformen wie Instagram oder YouTube sollten Sie ins Auge fassen.

Posten Sie beispielsweise Fitnessübungen auf Ihrem YouTube-Channel und machen Sie so auf sich und Ihr Studio aufmerksam. Zu Beginn können Sie auch über Gutscheinaktionen Kunden an Land ziehen. Bieten Sie beispielsweise eine Schnuppermitgliedschaft an, ein einwöchiges Probetraining inklusive Beratung oder einen Yoga-Kurs. Um die Aktionen zu streuen und Reichweite zu generieren, können Sie hierfür auch Anbieter wie MyDays, Groupon oder Jochen Schweizer nutzen.

Autorin: Cynthia Henrich, Stand: 29.08.2019