Gründung & Geschäftsideen

Existenzgründung in der Gastronomie & Hotellerie

Restaurant, Café, Imbissbude, Bar, Catering oder Pension – die Möglichkeiten im Gastgewerbe sind beinahe unerschöpflich. In unserer Gründerecke wollen wir Ihnen die wichtigsten Informationen sowie wertvolle Tipps an die Hand geben, damit die Gründung Ihres eigenen Betriebs im Gastgewerbe so reibungslos wie möglich verläuft.

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1. Was sind die besonderen Herausforderungen für mich als selbstständigen Gastronomen?

Herausforderungen für mich als Person:

Ist man in der Gastronomie tätig, sieht man sich irgendwann unwillkürlich mit der Frage konfrontiert: „Arbeite ich weiter als Angestellter oder mache ich mich mit einem eigenen gastronomischen Betrieb selbstständig?“ Bevor Sie hier jedoch eine Entscheidung fällen, sollten Sie nochmal einen Schritt zurückgehen und folgende, wesentlich wichtigere Frage an den Anfang stellen: „Eigene ich mich für die Selbstständigkeit?“ Seien Sie kritisch und vor allem ehrlich zu sich selbst. So schön das Gefühl von Freiheit ist, wenn man sein eigener Chef sein kann, so anspruchsvoll ist es auch. In der Regel wird wesentlich mehr Arbeit auf Sie zukommen als in einem Angestelltenverhältnis. Zudem müssen Sie in der Gastronomie Führungs- und Sozialkompetenz mitbringen, da Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit Mitarbeiter einstellen werden. Deshalb sollten Sie sich fragen:

  • Bin ich belastbar und diszipliniert genug?
  • Kann ich Verantwortung übernehmen?
  • Bin ich bereit, Risiken einzugehen?
  • Komme ich in der Anfangszeit auch mit weniger Geld aus?
  • Bringe ich die nötige Leidenschaft für die Gastronomie mit?

Des Weiteren empfehlen wir Ihnen, unbedingt eine Existenzgründerberatung aufzusuchen. Sie hilft Ihnen genau bei diesen Fragen weiter und leistet kompetente Hilfe bei der konkreten Planung Ihres Gründungsvorhabens im Gastgewerbe.

Herausforderungen in der gastronomischen Branche:

Neben den persönlichen gibt es natürlich auch branchenspezifische Herausforderungen, denen Sie sich stellen müssen. Gemäß dem DEHOGA Branchenbericht 2019 sehen die meisten Betriebe folgende Problemfelder als besonders relevant an:

  • Geeignetes und zuverlässiges Personal finden
  • Bürokratischer Aufwand in Verbindung mit dem Mindestlohn (Arbeitszeiterfassung)
  • Steigende Betriebs- und Personalkosten

Auch die Konkurrenzsituation ist als Hürde nicht zu unterschätzen. In Deutschland gibt es laut dem DEHOGA Branchenbericht 2019 222.740 Unternehmen im Gastgewerbe, davon rund 44.000 in der Beherbergungsbranche und etwa 165.000 im Gaststättenbereich. Lassen Sie sich davon jedoch nicht einschüchtern, wenn ein eigener gastronomischer Betrieb Ihr großer Traum ist. Mit einem guten Konzept können Sie trotz der möglichen Großzahl an Konkurrenten erfolgreich sein.

Tipp: Behalten Sie die Trends im Blick!

Gerade in der Gastronomie ändern sich die Trends wie die Jahreszeiten. Dementsprechend ist es wichtig, dass Sie auch hier immer auf dem neuesten Stand sind. Dabei lohnt sich auch immer ein Blick in Nachbarländer. Viele erfolgreiche Gastronomiekonzepte haben Ihren Ursprung im Ausland. Natürlich können Sie nicht jedem Trend hinterherjagen, aber vielleicht bietet sich der ein oder andere auch für Ihr Geschäft an.

Vergessen Sie auch nicht, dass Essen (gehen) inzwischen einen gewissen Entertainment-Faktor genießt. Zufriedene Kunden posten Bilder von schön drapiertem Essen in den sozialen Medien wie Instagram, Facebook, Pinterest oder Snapchat. Diesen Trend sollten Sie definitiv nicht ignorieren, da Empfehlungen noch immer die beste Werbung sind.

2. Welche Vorschriften muss ich bei einer Gründung im Gaststättengewerbe beachten?

Da eine Gründung im Gaststättengewerbe erlaubnispflichtig ist, reicht eine Gewerbeanmeldung nicht aus. Sie müssen sich vorab beim zuständigen Ordnungsamt eine Erlaubnis einholen – die sogenannte Gaststättenkonzession. Wollen Sie Alkohol ausschenken? Dann benötigen Sie eine Schanklizenz.

Genauere Informationen erhalten Sie auf unserer Themenseite: Genehmigungen in Gastronomie & Hotellerie

Neben den Genehmigungen gibt es zudem einige gesetzliche Regelungen, die Sie beachten müssen, wenn Sie sich in der Gastronomie selbstständig machen möchten. Darunter fallen beispielsweise das Jugendschutzgesetz, Regelungen zur Preisgestaltung sowie zu Sperrzeiten.

Mehr dazu können Sie auf folgender Seite nachlesen: Regelungen und Gesetze für Selbstständige in der Gastronomie

3. Wie sichere ich meinen Gastronomie-Betrieb richtig ab?

Um möglichst sorgenfrei arbeiten zu können, ist die gewerbliche Absicherung essenziell. Denn auch, wenn Sie nicht vom Schlimmsten ausgehen möchten, es kann immer etwas passieren. Gerade in der Gastronomie sind Personenschäden nicht auszuschließen – etwa, weil ein Gast das Essen nicht vertragen hat oder aufgrund eines rutschigen Bodens stürzt. Deshalb ist die Betriebshaftpflicht für Sie die wichtigste Gewerbeversicherung.

Und auch Ihre Einrichtung und Lagerbestände gilt es entsprechend zu versichern. Wenn beispielsweise ein Feuer ausbricht, kann das schwerwiegende Folgen für Ihr Restaurant, Ihr Café, Ihre Bar oder Ihr Hotel haben. Hier kommt die Inhaltsversicherung für den finanziellen Schaden auf, für den Sie sonst allein einstehen müssten und er somit Ihre berufliche Existenz gefährden kann.

Ausführliche Informationen sowie weitere empfehlenswerte Gewerbeversicherungen erhalten Sie hier: Die wichtigsten Versicherungen für die Gastronomie

4. Mit diesen 9 Schritten erfolgreich im Gastgewerbe

Abschließend finden Sie hier die wichtigsten Eckpunkte für eine erfolgreiche Gründung in der Gastronomie. Diese Gründungsschritte kommen auf Sie zu, wenn Sie sich in der Gastronomie selbstständig machen möchten:

  1. Konzept: Entwickeln Sie Ihre einzigartige Geschäftsidee.
  2. Existenzgründerberatung: Holen Sie sich professionelle Gründerhilfe.
  3. Standortanalyse: Finden Sie die richtige Location.
  4. Konkurrenzanalyse: Werfen Sie einen Blick auf den Wettbewerb.
  5. Planung: Erstellen Sie einen überzeugenden Businessplan.
  6. Finanzierung: Beantragen Sie Fördermittel.
  7. Gewerbeanmeldung: Holen Sie die notwendigen Genehmigungen ein.
  8. Personalplanung: Rekrutieren Sie zuverlässige Mitarbeiter.
  9. Marketing: Machen Sie auf sich aufmerksam – klassisch und im Internet.

Autorin: Cynthia Henrich, Stand 28.01.2019